Meine Saftkur
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Tinkturen/ Urtinkturen
Die Herstellung von Tinkturen
Eine Tinktur ist ein Kräuterauszug mit Alkohol.
Durch diese Art des Kräuterauszugs werden nicht nur die wasserlöslichen Wirkstoffe aus den Pflanzen gelöst, sondern auch die alkohollöslichen und teilweise die fettlöslichen.
Außerdem ist eine Tinktur sehr haltbar, weil der Alkohol eine konservierende Wirkung hat. Eine Tinktur hält gut ein Jahr, bevor die Wirkstoffe allmählich weniger wirksam werden.
Mit einer Tinktur hat man eine sehr bequeme Kräuterzubereitung zur Hand, denn man kann sie direkt einnehmen, ohne extra einen Tee kochen zu müssen.
Grob betrachtet haben Tinkturen eine vergleichbare Wirkung wie die Anwendung als Tee.
Beim Tee kommt jedoch der Effekt durch das warme Getränk hinzu, was vor allem bei Erkältungen, Bauchschmerzen oder Schlaflosigkeit die Wirkung verstärken kann.
Tinkturen können teilweise intensiver wirken als ein Tee, weil in ihnen zusätzliche Wirkstoffe enthalten sind.
Andere Bezeichnungen für Tinkturen
Tinkturen werden häufig auch als Kräuter-Tropfen bezeichnet, manchmal auch als Extrakt, was eine sehr allgemeine Bezeichnung für Kräuterauszüge ist.
Auch die Bezeichnung Essenz ist üblich für Tinkturen.
Wenn bittere Kräuter zur Stärkung der Verdauung als Tinktur angesetzt werden, wird diese Zubereitung häufig als Magenbitter bezeichnet.
Wobei die Bezeichnung Magenbitter fließend bis zu reinen Genussgetränken übergeht.
Die Begriffsverwirrung bei Tinkturen hängt teilweise damit zusammen, dass nur von Apothekern und Pharmafirmen hergestellte alkoholische Auszüge als Tinktur bezeichnet werden dürfen.
Alkoholische Auszüge, die man in Kräuterläden oder Supermärkten bekommt, werden daher anders bezeichnet.
Außerdem wird noch zwischen normalen Tinkturen und Urtinkturen in der Homöopathie unterschieden.
Eine normale Tinktur wird aus getrockneten Pflanzenteilen hergestellt.
Eine Urtinktur wird hingegen aus frischen Pflanzenteilen oder aus frisch gepresstem Pflanzensaft hergestellt.
Klassische Tinkturen und Urtinkturen enthalten meist 70% bis 90% Vol. Alkohol.
Essenzen, Extrakte, Tropfen oder andere Produkte enthalten manchmal auch andere Lösungsmittel als Alkohol.
Für Kinder werden die Kräuter manchmal in Glycerin ausgezogen anstelle von Alkohol.
Tinktur anwenden
Tinkturen kann man unterschiedlich anwenden, je nachdem, was man erreichen will.
Die Anwendung verdünnt mit Wasser ist relativ schonend für den Magen. Unverdünnte Tinkturen haben einen reizenden Charakter und werden nicht von Jedem vertragen.
Bei mehrtägiger oder Dauer-Anwendung dosiert man Tinkturen meistens wie folgt:
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3 mal täglich werden 10 bis 50 Tropfen der Tinktur eingenommen.
Bei kürzerer Anwendungsdauer und wenn man eine intensive Wirkung erzielen will, kann man auch mehrmals täglich einen Teelöffel bis zu einen Esslöffel einnehmen.
Achtung! Bei hohen Dosierungen und Daueranwendung sollte man unbedingt berücksichtigen, dass Tinkturen Alkohol enthalten! Leberkranke und trockene Alkoholiker sollten ganz auf Tinkturen verzichten.
Tinkturen und Kinder
Wegen des Alkoholgehaltes sind Tinkturen für kleine Kinder generell nicht geeignet.
Bei größeren Kindern (Jugendlichen) kann man Tinkturen in seltenen Fällen niedrig dosiert und stark verdünnt anwenden.
Doch besser ist es, wenn man auch bei Jugendlichen auf Tinkturen verzichtet.
Bei selbstgemachten Tinkturen ist dies eigentlich selbstverständlich und wird auch kaum übersehen.
Doch viele gekaufte Kräuter-Tropfen sind eigentlich auch Tinkturen und enthalten reichlich Alkohol.
Selbst Hustensaft enthält manchmal eine Menge Alkohol.
Solcher Hustensaft wird manchmal schon kleinen Kindern verabreicht, ohne sich bewusst zu sein, dass man seinem hustenkranken Kind ein alkoholisches Getränk verabreicht.
Daher sollte man bei gekaufter Medizin auf die Inhaltstoffe achten.
Tinktur selbstgemacht
Eine Tinktur kann man einfach selber zubereiten.
Meistens verwendet man dazu einen Doppelkorn mit knapp 40% Vol. oder etwas Vergleichbares.
Man kann wahlweise getrocknete oder frische Pflanzenteile verwenden.
Außer den Kräutern und dem Doppelkorn braucht man ein Schraubdeckelglas, einen Kaffeefilter oder Sieb und eine dunkle Flasche zum späteren Aufbewahren.
So stellen Sie eine Tinktur her:
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Füllen Sie das Schraubdeckelglas gut halb voll mit den Kräutern, aus denen Sie die Tinktur herstellen wollen.
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Übergießen Sie die Kräuter mit dem Doppelkorn, bis die Kräuter gut bedeckt sind.
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Verschließen Sie das Glas.
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Stellen Sie das Glas an einen warmen Platz.
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Lassen Sie die Tinktur 10 Tage bis 6 Wochen ziehen. Je länger sie zieht, desto stärker wird die Tinktur.
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Filtern Sie die Tinktur ab, z.B. mit einem Kaffeefilter.
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Gießen Sie die Tinktur in eine dunkle Flasche.
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Beschriften Sie die Flasche mit Inhalt und Datum.
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Bewahren Sie die Tinktur an einem dunklen, kühlen Platz auf.